Leben und leben lassen –
Evidenz-basierte Antworten auf Fragen und gängige Impfmythen zur COVID-19 Impfung
MS: Dr. med. Milena Sokolowska, PhD, Forschungsgruppenleiterin Immunmetabolismus SIAF, UZH
WK: Dr. med. Walter Kistler, Leiter Pandemiestab Spital Davos
KB: PD Dr. Katja Bärenfaller, PhD, Forschungsgruppenleiterin Molekulare Allergologie SIAF, UZH, SIB
Q1: Ich bin gesund, ernähre mich gesund und treibe Sport, da brauche ich doch keine Impfung?
KB: Personen, die Problem haben rechtzeitig eine effektive Immunantwort auf die Infektion mit SARS-CoV-2 zu entwickeln, tragen ein erhöhtes Risiko schwerer zu erkranken. Begleiterkrankungen wie Übergewicht, hoher Blutdruck, Diabetes und Herzerkrankungen, aber auch Stress, Überarbeitung, Schlafmangel, Drogenmissbrauch, zu viel Alkohol und Essstörungen können diese Probleme verstärken. Generall aber tragen alle ein gewisses Risiko schwer an COVID-19 zu erkranken, auch wenn man noch so gesund ist. Zudem besteht sogar bei leichteren Krankheitsverläufen das Risiko für Long COVID.
MS: Es wurden mehr als 50 Langzeit-Folgen von COVID-19 beschrieben, sogar wenn die Krankheit einen milden Verlauf hatte und junge und sonst gesunde Personen betraf. Zudem stellen junge und nicht-geimpfte Personen das grösste und gefährlichste Reservoir für die Verbreitung von SARS-CoV-2 und für die Entstehung von Infektionsherden und neuen Virus-Varianten dar. In dieser Gruppe kann das Virus frei zirkulieren und stellt eine Gefahr für das Umfeld dar, ob dieses geimpft ist oder nicht. Je schneller wir grossflächig und weltweit impfen, desto schneller stoppen wir die Pandemie.
https://www.nature.com/articles/s41598-021-95565-8.
https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/science/science-briefs/fully-vaccinated-people.html
Q2: Da ich jung und gesund bin, sind die Nebenwirkungen der Impfung nicht schlimmer als die Auswirkungen von COVID-19?
KB: Zu den häufigen Nebenwirkungen der Impfung gehören Reaktion an der Einstichstelle wie Schmerzen, Rötungen und Schwellungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie allgemeine Symptome wie Schüttelfrost, Fiebergefühl oder Fieber. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Diese treten meist kurz nach der Impfung auf und sind gut behandelbar. Dem gegenüber stehen ungleich höhere Todes- und Hospitalisierungsraten und Fälle von Long Covid, deren genaue Zahlen unter Anderem von den jeweiligen Varianten abhängen.
Q3: Was versteht man unter Long COVID?
MS: Viele COVID-19 Genesene leiden später unter beträchlichen Gesundheitsproblemen wie Lungenfibrosis, Herzentzündungen, chronischer Müdigkeit/Fatigue, chronischer Verlust des Geruch- und Riechsinns, ‘Hirnnebel’ und Einbussen bei der Intelligenz. Das wird als ‘Long Covid’ bezeichnet. Einerseits wird Long Covid direkt durch die vom Virus verursachen Schäden bewirkt, andererseits durch die Reaktion des Körpers auf das Virus. Diese Langzeitfolgen von COVID-19 reichen von Organschäden zu Müdigkeit/Fatigue und neurologischen Störungen, und hielten in der COVID Symptom Study bei 10-20% länger als einen Monat und bei 2% der Patient*innen länger als 12 Wochen an. In einer grossen Metaanalyse über 15 Studien und 47’910 Patient*innen wurde festgestellt, dass ungefähr 80% der Infizierten 14 - 110 Tage nach der Infektion ein oder mehrere Langzeit-Symptome entwickelten. Die häufigsten Langzeitsymptome waren Müdigkeit (58%), Kopfschmerzen (44%), Konzentrationsschwäche (27%), Haarausfall (25%) und Atemnot (24%).
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.10.19.20214494v2
https://www.nature.com/articles/s41598-021-95565-8
Q4: Jetzt da die Fallzahlen relativ tief sind, ist es nicht besser noch abzuwarten?
KB: Die Fallzahlen sind seit Anfang Juli wieder am steigen, trotz der günstigen Saisonalität und der verbleibenden Massnahmen. Da die Impfung eines grossen Anteils der besonders vulnerablen Gruppen voraussichtlich dazu führen wird, dass die Hospitalisierungen weniger ansteigen werden als zum Beispiel in der zweiten Welle, werden vermutlich kaum Massnahmen ergriffen werden. Im Herbst wird das Infektionsrisiko der bisher Ungeimpften daher besonders gross sein. Da es von der ersten Impfung bis zum Impfschutz etwa 5 Wochen braucht, ist der beste Zeitpunkt der Impfung schon vorbei, und der zweitbeste ist jetzt!
MS: Alle sollten sich sobald als möglich impfen lassen um 1) die Verbreitung von SARS-CoV-2 zu reduzieren, um 2) die Gefahr von schweren Krankheitsverläufen von COVID-19 zu minimieren und um 3) die Entwicklung neuer Varianten zu reduzieren. Dies ist wichtig, weil in jeder neuen Welle die Gefahr steigt, dass eine Variante entsteht, die den Impfschutz durchbrechen kann.
Q5: Da COVID-19 für Kinder harmlos ist, ist das die Impfung nicht schädlicher als die Krankheit?
KB: Schwere Krankheitsverläufe in Kindern sind sehr selten. Durch die hohe Vernetzung von Kindern, die nicht geimpft werden können, trägt diese Gruppe aber ein besonders hohes Risiko für Infektionsausbrüche, vor allem bei den neueren, ansteckenderen Varianten. Und es gibt sie, die seltenen Fälle von Kindern, die an COVID-19 sterben, vor allem diejenigen, die schon Gesundheitsprobleme haben. Manche Kinder leider nach Infektion an einem Multisystem-Entzündungs-Syndrom (MIS-C), das Schock, Herzprobleme oder Hautausschläge auslösen und sehr schwerwiegend sein kann. Zudem können Kinder auch an Long Covid leiden mit Müdigkeit/Fatigue, Einbüssung von IQ, oder neurologischen Problemen. Folgerung: die Gefahren der Krankheit sind für Kinder gering, aber die Gefahren der Impfung sind noch geringer. Zur Zeit sind in der Schweiz die beiden mRNA-Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna für Kinder über 12 Jahren zugelassen.
https://neurosciencenews.com/covid-neurology-children-18933/
Q6: Da viele der älteren Personen trotz Impfung schwer erkranken, nützt die Impfung überhaupt etwas?
KB: Bei Impfdurchbrüchen müssen die Zahlen immer in Relation zur Gesamtimpfquote gesehen werden. Die Analyse der Daten bei über 60-jährigen Personen in KW25-28 in Deutschland hat gezeigt, dass 16.9% der Infizierten mit symptomatischen Infektionen geimpft waren bei einer Gesamtimpfquote von 65.8%. Also haben sich 1 von 100'000 Geimpften infiziert und 11 von 100'000 Ungeimpften, was einem Impfschutz von 89% entspricht! Die Impfung schützt also auch ältere Personen.
Q7: Wieso funktionieren Impfungen in älteren Personen weniger effektiv?
MS: Der Alterungsprozess betrifft den ganzen Körper und auch das Immunsystem. Dies führt zu weniger effizienten Immunantworten nach der Impfung und auch zu weniger erfolgreichen Therapien gegen Infektionskrankheiten. Darum können auch voll geimpfte ältere Personen einen reduzierten Impfschutz und ein erhöhtes Risiko für eine symptomatische Infektion aufweisen. Dies ist auch ein Grund dafür, dass es nicht genug ist ältere Personen und andere vulnerable Gruppen zu impfen, sondern dass sie auch vor der Verbreitung des Virus durch jüngere, ungeimpfte Personen geschützt werden sollten.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21872769/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32496587/
Q8: Aber Entzündungen des Herzmuskels (Myokarditis) und des Herzbeutels (Perikarditis) treten doch gehäuft in jüngeren Leuten nach der Impfung auf?
WK: Myokarditis und Perikarditis sind bei mRNA-Impfstoffen beschrieben und betreffen vor allem jüngere Männer und häufiger nach der zweiten Impfung. Diese Nebenwirkung, die meist mit Brustschmerzen, Kurzatmigkeit und Herzklopfen einhergehen kann, ist insgesamt relativ selten und heilt meist folgenlos wieder ab. Die Erkrankung selber macht diese Symptome ebenfalls sehr häufig und COVID-19 kann den Herzmuskel dauerhaft beschädigen, was das Risiko für Herzversagen und andere Herzkomplikationen erhöht. Insgesamt überwiegen also auch hier die Vorteile der Impfung diese Risiken, im entsprechenden Fall werden entzündungshemmende Medikamente eingesetzt und auf Sport verzichtet.
Q9: Kann die Impfung unfruchtbar machen?
KB: Die Behauptungen zur Impfung und Fruchtbarkeit entbehren einer biologischen Plausibilität und werden nicht zum ersten Mal vorgebracht mit dem Ziel zu verunsichern. Inzwischen gibt es auch Daten, die untermauern, dass dies tatsächlich nicht der Fall ist. Zum Beispiel wurde kein Unterschied in der Schwangerschaftsrate zwischen Frauen ohne Antikörper, nach COVID-19 oder nach Impfung festgestellt. Zudem wurden Frauen während der klinischen Testphase ungewollt schwanger, und hier gab es keinen Unterschied in der geimpften Test- und der ungeimpften Kontrollgruppe.
Bei Männern wurde gezeigt, dass SARS-CoV-2 auch Wochen nach der Infektion in den Hoden nachgewiesen werden und dies zu Unfruchtbarkeit führen kann. Da es eine Gefässkrankheit ist, kann COVID-19 zudem zu erektiler Dysfunktion führen.
https://www.fertstertreports.org/article/S2666-3341(21)00068-4/fulltext
https://www.nature.com/articles/s41577-021-00525-y/tables/1
MS: Die COVID-19 Impfung hat gemäss der vorliegenden Daten keinen negativen Effekt auf die Funktion der Eierstöcke oder auf die Fruchtbarkeit in Menschen. Auch in Tierversuchen konnte kein negativer Effekt auf die Fruchtbarkeit und die Fortpflanzung festgestellt werden. Es gibt keinerlei Daten, die diesen Impf-Mythos untermauern würden und daher muss davon ausgegangen werden, dass er bewusst in die Welt gesetzt und verbreitet wurde um die Impfskepsis zu erhöhen.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34364311/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34324966/
Q10: Kann die Impfung eine bestehende Schwangerschaft gefährden?
KB: Schwangere Frauen können mit einem ärztlichen Attest gemäss BAG geimpft werden. In der Gruppe der ungewollt Schwangeren in den klinischen Tests wurde kein erhöhtes Risiko für einen Verlust der Schwangerschaft festgestellt. Eine schwere COVID-19-Erkrankung hingegen führt sehr oft zu Schwangerschaftskomplikationen mit ethisch schwierigen Situationen für Ärzt*innen. Darum reduziert eine Impfung vor oder während der Schwangerschaft das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen.
https://www.nature.com/articles/s41577-021-00525-y/tables/1
https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2782047
WK: Es liegen noch keine ausreichende Studiendaten für Sicherheit und Kind vor, so wird die Impfung Schwangeren noch nicht generell empfohlen, und es soll eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden. Tierexperimente sowie die bisherige Erfahrungen haben keinen Schaden für Mutter und das ungeborene Kind gezeigt, so dass die Impfung für Schwangere mit chronischen Erkrankungen oder erhöhter Exposition (z.B. Medizinalpersonen) ab dem 2. Trimester mit mRNA-Impfstoffen empfohlen wird. Zudem wird die Impfung allen schwangeren Frauen ermöglicht, die dies wünschen. Eine grosse Studie mit über 35’000 Frauen hat keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Geburt oder die nachgeburtliche Entwicklung gezeigt.
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMe2107070
MS: Erste Daten von Frauen, die schwanger und dann im dritten Trimester mit dem mRNA-Impfstoffen geimpft wurden, zeigen, dass es keinerlei Warnsignale in Bezug auf die Schwangerschaft oder das Neugeborene gibt. Eine mRNA-Impfung gegen COVID-19 im dritten Trimester ist daher nicht mit einem erhöhten Risiko für die Frau oder das Kind verbunden. Im Gegensatz dazu wurde im Vergleich zwischen Schwangeren mit oder ohne COVID-19-Diagnose festgestellt, dass eine COVID-19-Erkrankung während der Schwangerschaft mit konsistent und substantiell erhöhten Todesraten bei den Müttern und Komplikationen bei den Kindern assoziiert war. https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/nejmoa2104983
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32887660/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33885740/
Q11: Es wird berichtet, dass die Menstruation nach der Impfung verändert war; was heisst das?
KB: Es gibt viele Faktoren, die die Menstruation beeinflussen können, z.Bsp. Stress, Krankheit, Über- und Unterernährung. Eine Änderung in der Frequenz oder der Stärke der Blutungen hängen nicht mit der Fruchtbarkeit zusammen.
WK: bestehen Berichte über Störungen des Menstruationszyklus bei Frauen (stärker oder früher). Diese Beobachtung wurde auch schon bei anderen Impfungen festgestellt (z.B. Grippe- und HPV-Impfung). Der Zusammenhang ist plausibel durch die Aktivierung des Immunsystems und die Mobilisation von Entzündungszellen und Botenstoffen. Eine weiter Möglichkeit besteht durch die Aktivierung des Gerinnungssystems, die allerdings bei so genannten Vektor-Impfstoffen vorkommen kann (in der Schweiz ist aus dieser Gruppe nur der Impfstoff von Johnson&Johnson/Janssen zugelassen). Diese Nebenwirkungen sind allerdings kurzzeitig, vorübergehend und in der Regel harmlos.
MS: Aufgrund von Berichten, dass eine COVID-19-Erkrankung oder eine COVID-19-Impfung einen Einfluss auf den Menstruationszyklus haben, wird dies nun systematisch untersucht. In einer Studie zum Einfluss der COVID-19-Erkrankung wurde festgestellt, dass zwar der Menstruationszyklus verändert war, aber nicht die durchschnittlichen Konzentrationen an Geschlechtshormonen und des AMH-Hormons.
https://covid19.nih.gov/news-and-stories/covid-19-vaccines-and-menstrual-cycle
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7522626/
Q12: Können sich stillende Mütter impfen lassen?
KB: Die neuen Empfehlungen sprechen für eine Impfung stillender Mütter. Muttermilch ist kein Vektor für SARS-CoV-2, aber für Antikörper, was dem Säugling einen Nestschutz verleihen kann. Es ist nicht bekannt, ob die mRNA aus der Impfung in Muttermilch gelangen kann, aber auch wenn, würde sie lediglich im Verdauungstrakt landen. Es gibt keinen plausiblen Grund, der gegen eine Impfung stillender Mütter sprechen würde.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33549167/
WK: Stillende Frauen können gemäss den Experten-Empfehlungen mit mRNA-Impfstoffen geimpft werden.
Q13: Kann es in Migräne-Patient*innen zu Langzeit-Nebenwirkungen der Impfung kommen?
WK: Kopfschmerzen sind eine häufige Nebenwirkung der Impfung, so dass auch eine vorbestehende Migräne dadurch verschlechtert oder ein Migräneanfall provoziert werden kann. Wechselwirkungen mit Migränemedikamenten (auch Antikörper-Therapien, Triptane u.a.) mit der Impfung sind bisher keine bekannt, ebenso wenig, ob sich der Langzeitverlauf einer Migräne durch eine Impfung verändert. Andererseits ist in diesem Zusammenhang auch die Gefahr durch die Krankheit selber zu beachten.
Q14: Sind Impfungen sicher für Allergie-Patient*innen? Verursachen sie Anaphylaxien?
MS: Es gibt im Moment keine Kontraindikation für die Impfung von Allergie-Patient*innen, die keine medizinische Vorgeschichte für allergische Reaktionen gegen einen der Inhaltsstoffe aufweisen. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33452689/
Q15: Wurden die mRNA-Impfungen genügend getestet?
KB: Bei den zugelassenen mRNA-Impfstoffen war die Testphase 8 Wochen und die Anzahl Probanden war mit 30’000 – 40’000 ungewöhnlich hoch; es wurde weder abgekürzt noch weniger Probanden als üblich getestet
Q16: Aber normalerweise dauert es ja 5-10 Jahre bis zur Zulassung eines Impfstoffs, wurde hier nicht etwas durchgedrückt?
KB: Bei der Zulassung von Impfungen dauert es meist Jahre um die nötigen Gelder und Testpersonen aufzutreiben und die bürokratischen Hürden zu überwinden. In diesem Fall war die mRNA-Technologie bereit, das sie schon für andere Impfstoffe verwendet wurde, dank eines grossen internationalen Efforts wurde SARS-CoV-2 rasch sequenziert und die Sequenz veröffentlicht, staatliche und private Organisationen haben grosse Investitionen getätigt, und die Testpersonen standen förmlich Schlange. Nur weil es sonst länger dauerte, waren die Testphasen weder länger, noch waren mehr Testpersonen involviert.
Q17: Was ist mit Langzeitschäden durch die Impfung, die wir jetzt noch nicht kennen?
KB: Langzeitfolgen sind Folgen, die langfristig bestehen bleiben. Es sind nicht Folgen, die erst nach langer Zeit auftreten. Bei den beiden Impfungen, bei denen im Nachhinein Langzeitfolgen aufgetreten sind, waren diese sehr selten (Schweinegrippe-Impfung 1:16’000; Influenza-Impfung 1:100’000), traten aber in den meisten Fällen innerhalb der ersten 6 Wochen auf. Eine längere Testphase mit der gleichen Anzahl Probanden hätte diese Langzeitfolgen auch nicht entdecken können. Zudem wissen wir schlicht noch nicht, was die Langzeitfolgen von COVID-19 sind. Von anderen Viren weiss man aber schon, dass diese langfristig das Immunsystem durcheinander bringen können.
Martin Moder ‘Corona Impfung Langzeitfolgen‘ https://www.youtube.com/watch?v=Aov3qGYv7ls&t=1s
Q18: Die mRNA-Impfung ist eigentlich Gentechnik, kann sie mein Genom verändern?
KB: Da SARS-CoV-2 ein RNA-Virus ist, müsste die mRNA der Impfung und bei einer Infektion die virale mRNA in der menschlichen Zelle zuerst in DNA umgewandelt und dann ins Genom integriert werden. Dafür existiert aber in menschlichen Zellen kein plausibler Mechanismus und in SARS-CoV-2-infizierten Zellen konnte nach Sequenzierung keine COVID-19-DNA gefunden werden. Zudem gelangt die mRNA der Impfung nicht bis in den Zellkern, wo sich das Genom befindet.
https://doi.org/10.1016/j.celrep.2021.109530
Q19: Die Wissenschaft ist sich ja selber nicht einig. Es gibt auch namhafte Experten, die eindringlich vor der Impfung warnen, die einfach mundtot gemacht werden.
KB: Der wissenschaftliche Konsens auch zu dieser Impfung ist, dass die Risiken der Krankheit die Risiken der Impfung weit übersteigen. Aussenseitermeinungen gibt es immer, und bei der lauten Omnipräsenz dieser Meinungen kann von mundtot keine Rede sein.
MS: Gute und zuverlässige Wissenschaftler*innen ziehen ihre Schlussfolgerungen auf der Basis der verfügbaren Daten. Das hat nichts mit ihren persönlichen Meinungen, ihrem Glauben oder sogar ihrer bisherigen Erfahrung zu tun. Darum zählen sogenannte Expertenmeinungen weniger als Evidenz-basierte Ansätze in der Behandlung oder Prävention von Krankheiten. Basierend auf den veröffentlichten und frei verfügbaren vorliegenden Daten zur COVID-19 Pandemie und den Daten aus früheren Pandemien mit Infektionskrankheiten besteht ein weltweiter wissenschaftlicher Konsens, dass die COVID-19 Impfung schwere Krankheitsverläufe weitgehend verhindert, dass mit der Impfung ein effektiver, wenn auch nicht 100%iger Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 erzielt wird, und dass der Schutz vor einer Infektion mit der Delta-Variante etwas weniger effektiv immer noch funktioniert. Wenn jemand eine Meinung äussert, die diesem Konsens widerspricht, sollte man diese Meinung nicht verbreiten, sondern nach den zugrunde liegenden Daten fragen!
https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/variants/delta-variant.html
https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019
Q20: Da die Wissenschaft auch früher schon sehr spät die Gefahren eines Stoffes/Vorgangs erkannt hat (DDT, Contergan, Asbest), warum sollte man also genau jetzt der Wissenschaft vertrauen?
KB: Die wissenschaftliche Methodik war es, die bei diesen Stoffen einen kausalen Zusammenhang feststellen konnte, woraufhin Massnahmen ergriffen wurden. Bei der Impfung findet nach der Zulassung die Phase IV der Impstoffüberwachung statt, in der seltene Nebeneffekte, die in Phase III nicht entdeckt werden konnten, aufgedeckt werden. Hier kann nur die wissenschaftliche Methode kausale Zusammenhänge feststellen, indem folgende Fragen untersucht werden: 1) gibt es einen zeitlichen Zusammenhang? 2) Liegt die Stärke des Zusammenhangs deutlich über Zufallswahrscheinlichkeit? 3) Gibt es einen Zusammenhang zwischen Dosis und Wirkung? 4) Sind die Daten konsistent, können die Ergebnisse reproduziert werden? 5) Ist der Effekt spezifisch auf ein Ereignis zurückzuführen? 6) Gibt es einen biologisch plausiblen Mechanismus?
Q21: Covid-19 ist nicht gefährlicher als die gewöhnliche Grippe. Es sterben vorwiegend Leute, die ohnehin schon sehr geschwächt sind und ohnehin gestorben wären.
KB: Das Ziel unserer Gesellschaft und unseres Gesundheitssystems sollte es sein, besonders vulnerable Gruppen zu schützen, statt natürliche Selektion zu betreiben. In der zweiten Welle im November und Dezember war eine massive Übersterblichkeit von mehr als 50% im Vergleich zum Mittel der Vorjahre feststellbar, was heisst, dass viele Leute gestorben sind, die nicht ohnehin gestorben wären. COVID-19 ist eine Krankheit mit einer geschätzten Infektionsmortalitätsrate von etwa 0.7-0.8%, was höher ist als bei der Grippe, die selbst auch eine ernstzunehmende Krankheit ist, gegen die man sich impfen lassen sollte.
Q22: Wird empfohlen, sich zusätzlich zur COVID-Impfung auch gegen Grippe impfen zu lassen?
WK: Eine Grippeimpfung wird weiterhin den isikopatient*innen, Senior*innen ab 65 Jahren und dem Gesundheitspersonal empfohlen. Schutzmassnahmen gegen COVID-19 sind natürlich ebenso wirksam gegen Grippe, mit Lockerung der Schutzmassnahmen ist allerdings auch wieder eine vermehrte Grippe-Aktivität zu erwarten.
Q23: Ist das Ganze nicht ohnehin nur ein grosser Menschenversuch der Pharmaindustrie, die sich daran ausserdem eine goldene Nase verdient?
KB: Da früher oder später die grosse Mehrheit entweder mit dem Virus oder mit der Impfung in Kontakt gekommen sind, gehört die Gruppe der Ungeimpften somit zur Negativ-Kontrolle in dieser Pandemie. Aus Sicht der Pharmaindustrie ist Prävention ein viel schlechteres Geschäft als die Krankheit selbst. Die lautesten und bekanntesten Verbreiter*innen von Falschinformationen zum Impfen haben zudem meistens eigene finanzielle Interessen durch das Einheimsen von Spenden oder Verkauf von nutzlosen oder sogar gefährlichen Alternativ-Methoden wie z.Bsp. dem Konsum von Industriebleiche (MMS, Miracle Mineral Solution, Chlordioxid)
MS: Verschwörungs-Mythen existieren meist zusammen mit Unsicherheit, neuen Gefahren und der Präsenz von etwas Unbekanntem. Statt sich dem unbekannten und beängstigenden Virus zu stellen und die unglaublichen Anstrengungen im medizinischen und wissenschaftlichen Feld das Virus zu bekämpfen zu würdigen, ist es offenbar oft einfacher, die Ängste zu projizieren und an einen altbekannten Feind wie ‘Big Pharma‘ zu glauben.
Q24: Was verdient das Spital Davos am Impfen?
WK: Als offizielles Impfzentrum werden uns der Impfstoff, Injektionsnadeln und Pflaster zur Verfügung gestellt. Desinfektions- und Schutzmaterial, Räume und Infrastruktur und Personal werden von uns gestellt und bekommen dafür eine Entschädigung vom Kanton, mit der wir wohl gerade so herauskommen. Ein “Geschäft” ist es in keiner Weise.
Q25: Was ist COVID-19 eigentlich genau?
MS: Coronavirus disease 2019 (COVID-19) ist eine Infektionskrankheit, verursacht durch das Severe Acute Respiratory Syndrome (SARS) Coronavirus (CoV) (SARS-CoV-2). Die Krankheit trat Ende 2019 erstmals auf und verbreitete sich rasch weltweit, so dass sie im Februar 2020 zur Pandemie wurde. Bisher hat COVID-19 mehr als 200 Millionen Menschen infiziert und etwa 4 Millionen umgebracht.
Q26: Was passiert im Körper nach der Infektion mit SARS-CoV-2?
MS: SARS-CoV-2 infiziert durch die Nase, die Lunge oder den Darm. In den Tagen direkt nach der Infektion, kann man entweder gar keine Symptome aufweisen (und trotzdem ansteckend sein), milde bis mittelstarke Symptome entwicklen wie Verlust des Geschmack- und Riechsinns, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Fieber, Müdigkeit, Husten, Durchfall und Hautausschläge, oder schwer erkranken mit Lungenentzündung, Atemnot, Blutgerinnung/Thrombosen und Multiorgan-Schäden, was zum Tod führen kann.
Q27: Wie beenden wir die COVID-19 Pandemie?
MS: Die COVID-19 Pandemie kann durch weltweit organisierte und koordinierte Aktionen und Massnahmen gestoppt werden. Dazu gehören Maskenpflicht, Distanzhalten, kurze und effektive Massnahmen, verlässliche Information und Dialog zwischen Ländern und zwischen Politik, Wissenschaft und Medizinwesen. Zudem müssen die Ressourcen für das Gesundheitswesen aufgestockt und die Behandlung verbessert werden, neue antivirale Medikamente gesucht und getestet werden, und, am Wichtigsten, Herdenimmunität durch effektive Impfungen erreicht werden.
Q28: Was ist eine Impfung?
MS: Impfungen sind der Goldstandard bei der Immun-Prophylaxe zur Reduktion der Übertragung ansteckender Krankheiten und Vermeidung schwerer Krankheitsverläufe. Gross angelegte Impfprogramme waren bisher sehr erfolgreich und konnten Pocken komplett ausrotten, und Masern und Kinderlähmung fast, und andere Krankheiten eindämmen oder schwere Krankheitsverläufe vermeiden wie bei Diphtherie oder Tetanus.
EAACI explains vaccination: https://www.youtube.com/watch?v=mRyDSqlnaBY
Q29: Was macht die COVID-19 Impfung in meinem Körper?
MS: Die COVID-19-Impfstoffe, die auf der mRNA-Technologie oder viralen Vektoren basieren, führen dazu, dass in unseren Zellen Moleküle von SARS-CoV-2 präsentierte werden. Diese Moleküle werden vom Immunsystem erkannt und im Verlauf der Immunantwort wird ein Immun-Gedächtnis aufgebaut, das auf komplexen Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Zelltypen in unserem Körper basiert. In den ersten Tagen nach der Impfung erkennt unser angeborenes Immunsystem diese bisher unbekannten Moleküle und bildet eine erste Verteidigungslinie. Diese mündet darin, dass die adaptive Immunantwort aktiviert wird, die die Fähigkeit besitzt sich die Bedrohung zu merken um beim nächsten Aufeinandertreffen schneller reagieren zu können. In der ersten Phase nach der Impfung merkt man die Reaktion des Körpers zum Beispiel an Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber oder Muskelschmerzen, was einer normalen physiologischen Reaktion entspricht. Die Entwicklung vom Immun-Gedächtnis ist meist nicht spürbar, aber bei der nächsten Begegnung mit dem bereits bekannten Molekül sind die angeborene und die adaptive Immunantwort schneller, stärker und präziser, und können somit die Infektion effektiv bekämpfen. Die Ausprägung des gebildeten Immun-Gedächtnisses ist komplex und beinhaltet die Produktion von Virus-neutralisierenden Antikörpern, Viren-spezifischen T-Zellen und langlebigen Plasma-Zellen.
Q30: Wie erfolgreich sind die derzeitigen Impfstoffe?
MS: Die Herstellerfirmen der Impfstoffe haben die Protokolle der klinischen Versuche publiziert. Eine Reihe von verschiedenen Impfstoffen wurden zugelassen und werden weltweit eingesetzt. Die Beobachtungs-Daten aus mehreren Ländern zeigen, dass der Erfolg der Impfstoffe im echten Leben konsistent mit den Resultaten aus der Phase III der klinischen Versuche sind. Dies bedeutet, dass die Impfungen effektiv vor symptomatischen COVID-19-Erkrankungen, Hospitalisierungen und Tod schützen.
Wie im Moment in Israel beobachtet werden kann, sind die derzeitigen Impfstoffe weniger effizient darin sind milde und asymptomatische COVID-19-Erkrankungen zu verhindern als schwere Verläufe und Langzeitfolgen. Das führt zur Situation, dass weitere Schutzmassnahmen wie z.Bsp. Masken auch bei vollständig geimpften Personen immer noch angewendet werden sollten. Dies zumindest bis die Situation eintritt, dass die Ausbreitung des Virus soweit unter Kontrolle ist, dass Ansteckungen wenig wahrscheinlich werden.
https://doi.org/10.1016/j.chom.2021.06.016
https://www.sciencemag.org/news/2021/08/grim-warning-israel-vaccination-blunts-does-not-defeat-delta
https://www.nature.com/articles/s41591-021-01316-7
https://www.sciencemag.org/news/2021/06/delta-variant-triggers-dangerous-new-phase-pandemic
https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/variants/delta-variant.html
Q31: Funktionieren die Impfstoffe auch bei den neuen Viren-Varianten?
MS: Im Moment zirkulieren mehrere SARS-CoV-2-Varianten, die als Variants of Concern (VOC) definiert sind. Diese beinhalten die Varianten Alpha, Beta, Gamma und Delta. Die Daten aus Beobachtungsstudien und klinischen Versuchen zeigen, dass die derzeitigen Impfstoffe auch gegen die Alpha- und Beta-Varianten effektiv sind. Zudem konnte gezeigt werden, dass durch Impfungen die Ausbreitung neuer Varianten eingeschränkt werden kann. Für die Delta-Variante, die in vielen Ländern innerhalb kurzer Zeit zur dominierenden Variante wurde, gibt es Beobachtungen, dass die Impfung immer noch effektiv vor schweren und symptomatischen Krankheitsverläufen schützt.
https://www.who.int/en/activities/tracking-SARS-CoV-2-variants/
https://doi. org/10.1056/NEJMc2104974
https://doi.org/10.1056/NEJMoa2101765
https://doi.org/10.1101/2021.03.09.21253218
https://doi.org/10.1016/S2468-2667(20) 30282-6
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)01358-1/fulltext
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.08.08.21261768v1#disqus_thread
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.08.06.21261707v2
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.07.28.21261295v1
Q32: Was für verschiedene COVID-19 Impfstoffe gibt es in der Schweiz und was enthalten sie?
WK: In der Schweiz sind momentan drei Impfstoffe zugelassen: BNT162B2 (Comirnaty) Pfizer/BioNTech, mRNA-1273 (Spikevax) von Moderna und Ad26.COV2.S von Janssen Pharmaceutical/Johnson & Johnson, es werden aber nur die beiden mRNA-basierten Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna verabreicht. Für Jugendliche von 12-18 Jahren sind seit dem 4. Juni der Impfstoff von Pfizer/BioNTech und seit dem 9. August der Impfstoff von Moderna zugelassen.
MS: Die mRNA-basierten Impfstoffe enthalten RNA, die die Information zur Produkt eines Teils des viralen Spike-Proteins kodiert, Lipide, in denen die mRNA in die Zellen gelangt, und Stabilisatoren und gelöste Salze. Die Inhaltsstoffe sind im Summary of Product Characteristics beschrieben und frei einsehbar.
https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/comirnaty-epar-product-information_de.pdf
Q33: Was ist NICHT in Impfungen enthalten?
MS: Die zugelassenen COVID-19 Impfstoffe enthalten weder Schwermetalle, noch Schwermetallverbindungen. Durch die Wirkweise der mRNA-Impfstoffe benötigt die Impfung zudem keine Aluminiumsalz-Adjuvantien. Natürlich enthalten die Impfungen zudem keine 5G Chips oder Ortungsgeräte, und die Impfung lässt einen nicht magnetisch werden.
Q34: Kann die Impfung einen Selektionsdruck auf das Virus verursachen und so die Entstehung neuer gefährlicher Varianten fördern?
KB: Der sicherste Schutz vor der Entstehung neuer Varianten ist die Reduktion der Anzahl Infizierter und der Virus-Zirkulation, was durch Impfung und weitere Massnahmen erreichbar ist. Solange die Fallzahlen hoch sind, wird der Selektionsdruck sowohl durch Geimpfte, wie auch Genesene verursacht.
MS: Ganz im Gegenteil! Wenn man sich nicht impfen lässt, ermöglicht dies dem Virus dich zu infizieren, sich in dir erfolgreich zu vermehren, um sich dann auf Andere zu übertragen. Dies alles erhöht die Chancen, dass das Virus mutiert und früher oder später eine erfolgreichere Variante generiert wird. Dies sieht man auch daran, dass die momentan zirkulierenden Variants of Concern (VOC) jeweils in grossen Infektionsausbrüchen entstanden sind. Zudem konnte gezeigt werden, dass die Impfung die Ausbreitung neuer Varianten unterdrücken kann.
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.07.28.21261295v1
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.08.08.21261768v1#disqus_thread
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.08.06.21261707v2
Q35: Was ist für eine Impfung ist für eine ungefähr 30-jährige Frau empfohlen?
WK: Aktuell sind in der Schweiz die beiden mRNA-Impfstoffe Pfizer/Biontec und Moderna zugelassen, sowie der Vektor-Impfstoff von Johnson&Johnson/Janssen. Dabei sind die mRNA-Impfstoffe auch für Kinder ab 12 Jahren zugelassen, derjenige von Johnson&Johnson ab 18 Jahre. Mit den mRNA-Impfstoffen bestehen in der Zwischenzeit am meisten Erfahrungen und diese sind unbedenklich, bzw. die Risiken der Krankheit übersteigen bei Weitem die Risiken der Impfung.
Q36: Was ist das empfohlene Zeitintervall für die Impfung mit den mRNA-Impfstoffen?
WK: Bei den mRNA-Impfstoffen von Pfizer/BioNTech und Moderna sind 2 Impfungen im Abstand von 4 (bis maximal 6 Wochen) empfohlen. Der Mindestabstand beträgt bei Pfizer/BioNtech 3 Wochen, bei Moderna 4 Wochen. Eine dritte Impfung ist allenfalls bei Personen mit starker Immunsuppression und fehlender Immunantwort auf die vorhergehenden Impfungen (Antikörper-Test im Blut), aber nicht allgemein empfohlen. Die Situation dort ist abhängig vom Auftreten von Mutationen. Der Vektor-Impfstoff von Johnson&Johnson/Janssen wird nur einmalig verabreicht.
Q37: Wie geht es weiter mit der Impfkampagne in Davos/Prättigau?
WK: Das ist abhängig von der allgemeinen Entwicklung. Die bereits angemeldeten Impf-Willigen werden wir bis Ende August geimpft haben. Durch die Ankündigung, dass ab Oktober COVID-Tests kostenpflichtig sein werden, rechnen wir aber nach den Sommerferien mit einer zunehmenden Nachfrage. Dies dürfte ebenfalls durch den aktuellen Anstieg der Fallzahlen noch weiter begünstigt werden.
Herdenimmunität versus Durchseuchung